Weblog & Podcast von Volker Strübing

Schnipsel vom 2.1.2012

Datum: 2.01.12
Kategorien: Schnappschüsse, Schnipsel

(Lutherstadt Wittenberg – fahrt dort nie hin! Überall nur Lutherschnickschnack, aber nirgends Kaffee Togo für Menschen, die ein widriges Schicksal – ja, ich spreche von der Bahn! – zu einem einstündigen Aufenthalt in der Stadt verdammt …)

Erholung, Teilstück 2012 – das wäre doch ein schönes Motto für das neue Jahr! Aber das wird wohl nichts, denn im Dezember steht ja nun mal wieder der Weltuntergang ins Haus und bis dahin gibt es noch einiges zu erledigen. Mein wichtigster guter Vorsatz für 2012 ist dennoch: Mehr Mittagsschlaf machen. Heute hätte ich ihn beinahe schon gebrochen, aber vor etwas über ner Stuunde, gegen halb 9, habe ich es dann doch noch geschafft, mich für ein halbes Stündchen hinzulegen.

Meine erste Anschaffung im neuen Jahr wahr übrigens eine Kinderbibel (aus Gründen, die sich mit dem nächsten Kloß-und-Spinne-Film klären werden). Und die war bei Thalia lustigerweise in das Regal “Kindersachbuch” einsortiert. Gleich daneben steht das Regal “Fantasy ab 8”, wahrscheinlich haben sie sich da bloß vertan. Danach habe ich mir auch noch eine richtige Bibel gekauft und bei einem kurzen Vergleich festgestellt, dass sie in der Kinderbibel die ganzen saftigen Stellen rausgelassen haben, zum Beispiel diese hier: “Nehmt das Land in Besitz und besiedelt es, denn ich der HERR, gebe es euch zu Eigen (…) Ihr müsst unbedingt alle Bewohner des Landes vertreiben …” Ich schwöre: Ich hab den Wälzer vorhin wahllos aufgeschlagen und mein Blick fiel sofort auf diese Zeilen aus dem vierten Buch Mose. Sicherlich auch angelockt von der knalligen Überschrift “Keine Schonung für die Bewohner des Landes”. Es ist noch keine 3 Monate her, dass ich Leute kennengelernt habe, für die genau diese Aufforderung zur ethnischen Säuberung noch immer als himmlisches Gesetz gilt. Die Bibel habe ich übrigens vom Ramschtisch, leider nicht vom Ramschtisch der Geschichte, sondern nur der Buchhandlung, aber ich habe mir für 2012 auch vorgenommen, mich mehr über Kleinigkeiten zu freuen.

Um des himmlischen Gleichgewichts Willen, will ich mich aber auch mehr ärgern. Gestern zum Beispiel habe ich festgestellt, dass man als Bahncard-50-Besitzer, wenn man keine Fahrkarte hat und dann kein Schaffner durch den Zug kommt, nur die Hälfte spart!

Frohes und so!

(Volker)

 

5 thoughts on “Schnipsel vom 2.1.2012

  1. Kein Kaffee, aber dafür auch kein Platz für Widerstand, wie ich grade erkennen muss. Warscheinlich weil: Alles voll mit Kleingärten!

  2. Jetzt muss ich aber doch unbedingt mal da hin, denn ich bin sehr gespannt, wie Lutherschnickschnack aussieht. Ich kenne aus eigener Anschauung nur Kevelaer am Niederrhein mit lauter wunderlichem Papstschnickschnack – da habe ich auch meinen Augen nicht getraut. Und was die Bahncard betrifft, da muss man nur oft genug keinen Schaffner finden, dann läppert sich das doch irgendwann mit dem Spareffekt, oder?

  3. (Insidertipp: Es gibt nen Bäcker in der lutherstädtischen Innenstadt (Bahnhof Altstadt), der Kaffee-Togo verkauft. Allerdings gibts in eben dieser Innenstadt keinen Supermarkt! Klasse, oder?)

Comments are closed.