Weblog & Podcast von Volker Strübing

Schnipsel vom 15.9.2016 – Über die Weltverbesserungsformel und asoziale Technologie

Datum: 15.09.16
Kategorien: Uncategorized

1. Das Wichtigste zuerst

2. Asoziale Technologie

3. Weltverbesserungsformel

4. Sprachsoftware

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(Deprimierte Technologie – besser als deprimierende Technologie.)

1. Das Wichtigste zuerst:

Ein bisschen Werbung in eigener Sache: Am 25.9.2016 geht es weiter mit “Und jetzt die Raubtiernummer!” – Texte, Musik, Quiz und Leuchtkaninchen, jeden letzten Sonntag im Monat, mit Renee van Bavel und mir. Am 25. sind der Musiker Luutzen und mein Schnaps-und-Würde-Kumpel Malte Rosskopf zu Gast. Hier habe ich eine schöne Website gebastelt: www.raubtiernummer.de und hier findet man die Raubtiernummer auf Facebook: www.facebook.com/raubtiernummer/

Am Donnerstag, dem 29.9. mache ich das erste Mal seit Jahren (und sicher das Letzte Mal für lange lange Zeit) eine Solo-Show in Berlin – hurra! Im Quasimodo! Ja, genau, dem Quasimodo! Präsentiert von den Wühlmäusen und natürlich werde ich nicht nur lesen, sondern auch singen und was mir noch so einfällt. Und es gibt einen Überraschungsgast! Sei auch Du Überraschungsgast! Komm vorbei!

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Sicher habe ich am 29.9. auch schon die ersten Exemplare des Kloß-und-Spinne-Buches bei. Offzielle Buchvorstellung ist aber erst am 30.10. im Rahmen der Oktoberausgabe der Raubtiernummer.

2. Asoziale Technologie

Ich glaube fest, dass es so etwas gibt wie asoziale Technologie: Dinge, die keinen anderen Zweck haben, als die Welt schlechter und einige wenige Menschen reich zu machen. Viele dieser Dinge sind Gegenstand von Waffenkontrollgesetzen. Laubgebläsen leider nicht …
Man könnte sogar argumentieren, dass Waffen besser sind als Laubgebläse, immerhin ist ja denkbar, dass sie nicht aus asozialen Beweggründen entwickelt und angeschafft wurden (man denke etwa an das Manhattan-Projekt). Für Laubgebläse gibt es absolut keine Rechtfertigung. Laubgebläse auf Straßen und Gehwegen sind vollkommen sinnlos, es ginge immer schneller mit einem Besen. Sie wurden entwickelt aus Menschenhass und Profitgier und werden von Stadtreinigungsbetrieben und Kleingärtnern aus Menschenhass oder Blauäugigkeit angeschafft.

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(Erst ma eene roochen!)

3. Weltverbesserungsformel

Meine Formel zur Weltverbesserung: Weniger Laubgebläse, mehr Damentoiletten.

(Damit wären noch nicht alle Probleme gelöst, aber ein erster Schritt wäre getan.)

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(Erst ma eene roochen II – Gesichter des Todes)

4. Sprachsoftware

Bei asozialer Technologie denkt man natürlich schnell an Telefonwarteschleifen und Telefonantwortsysteme, die partout den Satz “Ich hab WEITER GESAGT, DU SCHEISSBLÖDES KACKDRECKSARSCHLOCH-TEIL” nicht verstehen und mit ruhiger Computerstimme antworten: “Sie haben BEENDEN gesagt. Vielen Dank für Ihren Anruf. Wir hoffen, dass wir Ihnen helfen konnten.” Mit dieser elegenaten Überleitung wären wir beim Thema “sprechende Computer”.

Nachdem ich neulich schon über Neuronale Netze und Bockwurstbilder schrieb, stieß ich jetzt auf Artikel über WaveNet, eine Text-To-Speech-Software. (Links:  Artikel in der NZZ, Artikel im DeepMind-Blog)WaveNet wird entwickelt von von Google Deep Mind, von denen auch AlphaGo stammt – die Software, die erstmals besser Go spielte als menschliche Profis. Wie AlphaGo oder Deep Dream basiert WaveNet auf neuronalen Netzen. Die Software generiert die Sprache Sample für Sample, statt mit einer Datenbank von Soundschnipseln zu arbeiten, die dann zu Wörtern und Sätzen zusammengebaut werden. Das Netzwerk lernt sozusagen von menschlichen Vorbildern. Das ganze klingt noch nicht ganz perfekt, aber doch schon besser als, ick sach ma: die automatisierten Ansagen auf Bahnhöfen oder die besonders grusligen “Fahrstuhl fährt”-Nachrichten in manchen Fahrstühlen. WaveNet hat von den menschlichen Sprechern sogar die Atempausen und Mundbewegungsgeräusche gelernt. Ganz nebenbei kann die Software auch noch ein bisschen Musik komponieren.

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(Das A sieht ein bisschen wie ein R aus, aber eigentlich steht da DLAG (Das Leucht-Augen Gesicht).)

Ich nehme an, dass Computer nie so klug sein werden wie Menschen. Im Sinne von: auf die selbe Art klug (oder dumm) wie wir. Aber – nach dem alten DDR-Motto “Überholen ohne einzuholen” – irgendwann in nicht allzuferner Zukunft wesentlich klüger. Vielleiht werden wir echte künstliche Intelligenz erst einmal gar nicht bemerken, weil wir immerzu nach etwas Ausschau halten, das genauso tickt wie wir, mit Bewusstsein, Emotionen und dem ganzen Krempel.

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