Inzwischen habe ich mir die zur Online-Abstimmung stehenden Beiträge des Telepolis-Science-Fiction-Wettbewerbes “Schreibrecht” durchgelesen. Die meisten haben mir nicht besonders gefallen, aber ich habe auch einen Favoriten, für den ich abstimmen werde.
Mir ist aufgefallen, dass alle Beiträge die Zukunft in düsteren Farben schildern. Wenn die Menschheit nicht gleich komplett vernichtet wird, dann wird der Einzelne zumindest durch einen Überwachungsstaat oder den totalen Markt sämtlicher Freiheiten und Rechte beraubt.
Wer das liest, braucht keine Depressiva mehr zu schlucken.
Vielleicht haben die Ausrichter des Wettbewerbs mit ihrem Untertitel “Wenn Orwell die Realität ist – wie sieht dann die Zukunft aus” ungewollt selbst die Weichen gestellt, allerdings scheint das ganze SF-Genre sehr pessimistisch zu sein.
Gibt es keine Autoren mit positiven (und dennoch halbwegs realistischen) Ideen? Mit Utopien eben? Ich liebe finstere Zukunftsszenarien und Endzeitgeschichten, aber ab und zu will ich auch mal was lesen, was ein bisschen Hoffnung macht, vielleicht sogar einen Ausweg aufzeigt. (Und ich meine damit nicht den öden Propagandascheiß, der einem im Osten so oft als “wissenschaftlich-phantastisch” angedreht wurde.)
Herrjemineh! Hat jemand einen Lesetip, oder muss ich mir sowas erst selber schreiben?! ;-)
Mir fallen wirklich nur wenige Bücher ein. Vielleicht sollte ich mal einen entsprechenden Thread im SF-Netzwerk starten. Dort gibt es Leute, die praktisch jeden SF-Roman gelesen haben, vielleicht können die mir weiterhelfen.
PS: Ich hab mir sowas natürlich schon selbst geschrieben, aber es ist doch irgendwie spannender, Sachen von anderen zu lesen. (Das Schreiben allerdings ist noch spannender.)