Weblog & Podcast von Volker Strübing

Wie ich mal die Spitzel im Kaffeehaus austrickste

Datum: 8.12.07
Kategorien: Privates, Stasi 2.0, Unterwegs

Ich kann mir nicht alle Benutzernamen merken, die ich mir gebe, und erst recht nicht alle Passwörter und Geheimzahlen. Aber man soll ja nix zwei mal nehmen, wegen der Sicherheit. Man soll auch immer seine wahren Daten verschleiern, wegen der Sicherheit. Ich zuckte also ein bisschen zusammen, als die Bedienung in diesem Kaffeehaus in München meinen Namen wissen wollte. Starbucks, Balzac oder sowas in der Art war das. Weihnachtskaffe mit Rentiersirup und aufgeschäumter Wichse Sahne. Ich hatte ja eigentlich nur einen Kaffee trinken wollen, aber „nur Kaffee“: hahaha! Dank der freundlichen Bedienung fand ich aber erstaunlich schnell zu meinem Wunschgetränk. Damit sie mich aufrufen konnte, wenn es fertig war, wollte sie meinen Namen wissen. Sie war so freundlich, also was blieb mir anderes übrig? Ich sagte einen Namen, zahlte und suchte mir einen Stuhl. Nach einer halben Stunde ging ich dann. Sie riefen zwar viele Namen auf, aber ich konnte mich nicht mehr erinnern, welchen Namen ich spontan angegeben hatte.

(Andreas Krenzke)

6 thoughts on “Wie ich mal die Spitzel im Kaffeehaus austrickste

  1. Ja, schön, dass Spider auch mal wieder bloggert!

    Na gut, dass du nicht gänzlich auf die Freundlichkeit der Bedienung hereingefallen bist. So schnell muss man erst mal schalten.
    Ich erschrecke mich immer, wenn man plötzlich beim Bezahlen mit Karte (aua!) direkt mit Namen angesprochen wird: “Auf Wiedersehen, Frau Müller, und ein schönes Wochenende!”. Och nööö.
    Am Schlimmsten find ich aber immer, wenn man von anderen für paranoid gehalten wird, weil man sich so ab und an ein paar Gedanken um seine Daten macht.
    Naja, aber manche Leute übertreiben’s vielleicht auch ein wenig. So antwortete ein Freund, der mit seiner schwangeren Freundin beim Arzt war, auf die Frage der Schwester, ob sie die Telefonnummer der beiden in ihre Datenbank aufnehmen dürfe, schroff mit: “Nö!” :-)

    Und nur so aus Interesse [klugscheißermodus an]
    Umwickelst du eigentlich deine Bahncard auch mit Alu-Folie?
    Und trägst auf Bahnhöfen z.B. auch so Spezialbrillen der Art:
    https://shop.foebud.org/product_info.php?pName=schwarzer-balken-p-208 ?
    [klugscheißermodus aus]

    Ein schönes Wochenende!

  2. Warum soll ich die Bahncard umwickeln? Und diese Brille, kann man die zusammen mit einer normalen Brille aufsetzen, oder muss ich zu der Haftschalen tragen?

  3. Die normale Brille kannst du getrost weglassen – sie könnte dank der Spezialbrille ihren Zweck eh nicht mehr erfüllen.
    Ich weiß nicht, obs immer noch so ist, aber vor paar Jahren war mal im Gespräch, dass die Bahncard mit rfid ausgestattet sei, was einen dann halt in Reichweite von rfid-Scannern auch gläsern macht.
    Aber noch mal zur Brille, man kann sich die auch ganz einfach selber basteln: Einfach die Breite einer ausrangierten Brille ausmessen, schwarzes Gaffa-Tape auf diese Breite zuschneiden, auf die Gläser pappen – et voila. Perfektionisten könnten noch ein Stück für die Nase freischnippeln, muss man aber nicht. Dieses Accessoir kommt bestimmt gut auf Familienfotos.

  4. Wer andern eine Grube gräbt und so – na ja, der Kaffee bei Starbucks schmeckt ohnehin nicht. Ich bevorzuge aus Datenschutzgründen übrigens herkömmliche Kaffeehäuser mit Tischbedienung, das kann ich nur empfehlen.

  5. Hab ich auch mal beim Starbucks in Hamburg erlebt. Bin dann einfach da stehen geblieben und hab auf den Kaffee gewartet und mir geschworen, nie mehr in so einen Laden zu gehen. Interessant wäre es vielleicht gewesen, ihnen irgendeinen Fantasienamen zu sagen. “Ich heiße Reinsch” oder so ;)

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