Vorbei. Plötzlich wieder in Berlin und man läuft nicht ständig auf der Straße in Leute, die man umarmen kann. Überraschenderweise bin ich schon wieder halbwegs hergestellt, ich hatte eigentlich mit mindestens drei Tagen Rekonvaleszenz gerechnet.
Aber erst mal das Wichtigste: Herzlichen Glückwunsch an die U20-Meisterin Jule Weber, Pierre Jarawan, den neuen amtierenden SLAM-Champion sowie an die beiden Zweitplatzierten Fatima Moumouni und Jan Philipp Zymny! Leider habe ich vom Finale selber kaum etwas mitbekommen, aber immerhin habe ich das U20-Stechen gesehen und Pierre Jan Philipp kenne ich gut genug, um zu wissen, dass das sehr verdient ist und mich für alle vier zu freuen. Vielen Dank an alle Organisatoren und die vielen ehrenamtlichen Helfer, ganz besonders an Kathrin und Frank, an die Sponsoren, an die Stadt Heidelberg und an das schöne Wetter. Und liebe Grüße nochmal an alle Poeten und Slammaster, die da waren. Ach, und an die, die leider nicht da waren, erst recht. Herzlichen Dank natürlich auch an das super Publikum … und an die Losfeen, die mich durchweg mit guten Startplätzen versorgt haben.
Ich beiße mir ein bisschen in den Arsch, weil der Finalauftritt nicht so lief, wie ich gehofft hatte. War wahrscheinlich einfach kein Text fürs Finale, dann habe ich ihn auch noch beim Kürzen verstümmelt und bin hastig durchgestolpert, naja, schade. Vorrunde und Halbfinale liefen fantastisch, und ich hatte das Vergnügen und die Ehre, auch bei der Eröffnungsveranstaltung mitzumachen und (wenn auch aus unschönem Anlass) bei der ersten Teamvorrunde als Opferlamm aufzutreten. Es gibt also eigentlich keinen Grund zur Klage – obwohl es schon bitter ist, im Finale mit mehr Applaus auf die Bühne zu kommen, als von ihr runterzugehen.
So Schluss damit, es waren sehr, sehr tolle Tage. Texte, Liebe, Alkohol, Adrenalin, was will man mehr? Ich war vor meinen Auftritten unglaublich aufgeregt, und das war schön. Ein paar fragten: “Wieso bist du denn so aufgeregt, du kennst das doch schon?”, aber ich hoffe, dass das Auftreten nie zur reinen emotionslosen Routine wird, und beim “National” besteht diese Gefahr ohnehin nicht. Ich werde mir auch den nächsten nicht entgehen lassen, sei es, dass ich wieder teilnehmen kann oder einfach nur so hinfahre, um mitzufeiern.
(Kurz vor dem Finale: Da es beim Slam zum Glück kein Dopingverbot gibt habe ich vorher noch einen ordentlichen Schluck Mondquelle (Vollmondabfüllung) getrunken. Danke für das Foto und das Mondwasser an Hazel. Die Flache ist eine Erinnerung an einen Video-Abend mit der “Mondverschwörung“, einem Film, den ich hiermit jedem ans Herz lege.)
Hab ich noch irgendwas vergessen? Bestimmt. Zum Beispiel muss ich unbedingt noch berichten, warum ich demnächst für fünf Monate nach Oberfanken ziehe. Aber jetzt will ich in die Badewanne, das ist doch auch mal wichtig.
(Volker Strübing)
Genau! Badewanne muss auch mal sein. Und dann kann man auch nicht immer der/die Beste sein. Im oberen Drittel – das ist schon ein realistisches Ziel Der Erfolg hängt ja auch immer von vielen Dingen ab. Natürlich auch davon, dass wir nicht immer, jeden Tag, pausenlos, in Top-Form sind oder immmer, ohne Ausnahme die perfekten Entscheidungen treffen. Und immer der Erste sein zu kònnen, heißt einfach nur, dass die Konkurrenz schlecht ist. Möchte ich ein Fan sein von Superman? Nein. Aber ich bin ein Fan von dir. Und die anderen waren bestimmt auch gut. Kuck ich mir demnächst an.
christl klein
Also Volker, zum auf der Straße Leute umarmen musste halt mal rausgehen ;)