Ein Abschied in entsättigten Farben auf einem leeren Bahnsteig im Schatten der Paläste der großen Banken in Frankfurt/Main … Schnief … 3 Jahre waren wir ein zusammen haben unzählige Innenstädte in Deutschland, der Schweiz und Österreich mit dem Geklapper Deiner Plasteräder aus dem Dornröschenschlaf gerissen und uns noch in den vollsten Zügen und Backstageräumen dank Deines nicht sehr schönen aber ungewöhnlichen Musters gefunden. Nicht immer habe ich Dich gut behandelt. Besonders schlecht fühle ich mich, wenn ich daran denke, wie ich Dich damals, als ich noch dachte, nichts könnte uns jemals trennen, die Zufahrtsstraße zur Wartburg bei Eisenach runterrollen ließ und mich freute wie ein (böses) Kind, wenn Du nach 20 Metern volle Kafotsche in die Leitplanke rasseltes. Doch all das machte Dir nichts aus. Und jetzt das: Der Griff ist abgerissen …
Ein letztes Bild von Dir und meinem Umzug in einen stillosen, aber wenigstens knallroten Kaufhof-Koffer (mit dem ich nur den halben Spaß habe, weil die Räder viel leiser sind und weil er so schlecht ausbalanciert ist, dass er bei der Wartburg-Nummer nach 3 Metern umgekippt wäre).
(“Schockschwerenot!”, rief das Bochumer Stopschild, als ich ihm die traurige GEschichte vom kaputten Rollkoffer erzählte.)
Letzte Woche verschlug es mich unter anderem nach Marburg. Bei Marburg handelt es sich um eine schöne Stadt:
Es ist allerdings (wie überall sonst) wichtig, den Bildausschnitt sorgsam zu wählen, um Postkartenmotive zu erhalten. Mit Weitwinkel sieht das ganze so aus:
Ich war in Marburg zu Gast beim Late-Night-Lesen, einer tollen und sehr traditionsreichen Lesebühne im Cavete. Toll war das, vielen Dank!
(Marburg am Morgen.)
Am nächsten Morgen frühstückte ich auf der pittoresken Aussenterasse eines Cafés irgendwo an einer sonnigen Stelle des Hanges, den man in der Weitwinkelaufnahme oben sieht. Die Eier für das Spiegelei wurde direkt eine Terassenstufe tiefer von mehreren glücklich wirkenden Exemplaren des Federballschwanzpuschelhuhnes hergestellt, wobei ich nicht weiß, ob das die korrekte Bezeichnung ist. Wahrscheinlich nicht. Es wäre schon ein irrwitziger Zufall, wenn ich mich gerade zufällig die korrekte Bezeichnung ausgedacht hätte.
Und noch mehr Chicken-Content! Hier ein Foto von einem Küken auf großer Fahrt in Richtung Worms:
Die Gitarre (eigentlich eine Guitarlele, eine um eine Quarte höher gestimmte Minigitarre) habe ich in Marburg gepimpt: Mit einem Tonabnehmer, einem Gurtknopf und einem supersuperen Gurt – Heavy Metal!!! Das alles zusammen war übrigens exakt doppelt so teuer wie das Instrument (nein, das lag nicht an dem voll ursten und megafetzigen Gur! Der war ein Schnäppchen!).
Das Küken habe ich geschenkt bekommen und seither begleitet es mich auf meinen Reisen und tröstet mich über den Verlust des blauen Rollkoffers hinweg.
In Worms war ich zum Slam eingeladen. Dieser fand in einem ehemaligen Kino statt. Der ehemalige Vorführraum war der Backstagebereich und die Schlitze in der Wand für den Projektor ermöglichten schöne Fotospielereien.
Level 1:
(Auf der Bühne: Jens Wienand)
Level 2:
(Auf der Bühne: Jens Wienand, backstage: Nektarios Vlachopoulus)
Level 3:
(Auf der Bühne: Stefan Ebert, backstage: Nektarios Vlachopoulus und icke – dieses Bild ist schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf das Selfie-Special nächste Woche ;)
Es war alles in allem ein himmlischer Abend … bis ich den Höllen-Knopf entdeckte …
Zugabe:
(Nachts Rumhängen in Marburg)
(Rumhängen in Marburg zwischen Erstsemester- und 2000er-Party)
Irgendwie sah es in Worms schon vor Betätigung des Höllenknopfes apokalyptisch aus:
Bonus: Bochumer Bügelbilderbogen
Zu guter Letzt: Schönes Marburg:
Und zu allerbester Letzterletzt: Märchenhaftes Worms: