Weblog & Podcast von Volker Strübing

Bilder der Woche 16/2014 – Ostersteuer statt Osterfeuer und die Matroschkas der Erinnerung

Datum: 26.04.14
Kategorien: Wochenschau

Dienstag

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(Gesundbrunnen)

Mittwoch

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(Alexanderplatz)

Donnerstag

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(Songslam im Heiamthafen Neukölln mit Sternenhimmel und featured Poet Julius Fischer)

Karfreitag

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Nichts ist entspannender als eine kleine Belegsortierorgie während auf Arte die Matthäuspassion geträllert wird. Naja. Doch. Ein paar entspannendere Sachen fielen mir schon ein, Belege verbrennen zum Beispiel, aber trotzdem ist es eigentlich eine ganz angenehme Arbeit. Die Steuererklärung selbst natürlich nicht, aber das Vorsortieren. Ein Jahr zieht in Form von Fahrkarten, Rechnungen und Belegen noch einmal vor dem inneren Auge an Dir vorbei, das ist doch schön.
Ein Problem ist allerdings folgendes: Das Sortieren nimmt von Jahr zu Jahr einen größeren Teil des Jahres selbst ein – das Foto oben zum Beispiel dokumentiert den Stand am zweiten Sortiertag, heute, 8 Tage später, sieht es ein ganzes Stück wilder aus und ich bin gerade einmal beim Mai angekommen – so dass jeder Jahresrückblick auch zu einem Rückblick auf den letzten Sortier-Jahresrückblick und damit ein Rückblick zweiter Ordnung wird, eine echte Erinnerungsmatroschka!
Das passende Foto wäre jetzt ein Bild, das mich beim Posten des Rückblicks der Vorwoche, also der Vorvorwoche zeigt. Es ist alles sehr verwirrend.

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Abends dann Sonnenuuntergangs und „20 Jahre Poetry Slam“ in der Volksbühne

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(Bas Böttcher auf der Volksbühne)

Ostersonnabend:

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Also, da war diese Omi. Ich weiß nicht, ob sie eine Omi war, eigentlich war sie einfach eine Frau, aber sie sah so aus, dass man sofort wusste, dass iregndwo in der Welt Kinder herumspringen, die diese Frau Omi nennen. So eine alte Frau war das.
Die Omi stand in einem Eckchen an den Schönhauser Allee Arcaden, hatte einen Bauchladen und schaute abwechselnd hoffnungsfroh und enttäuscht auf die im Ostersamstagsstress vorbeihastenden Passanten. Ich blieb stehen und schaute, was sie anzubieten hatte, war kurz darauf 17 Euro ärmer, dafür aber Besitzer der folgenden Schätze:

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Eigentlich wollte ich nur so ein Ei mit einem Küken drin kaufen, weil ich an Omis nie vorbeikomme, wenn sie irgendwas niedliches verkaufen, zum Beispiel halb welke Blumensträußlein aus ihrem Garten. Aber dann fing sie auch noch an zu erzählen, dass das übrig sei vom Seniorenbasar, „wissen Sie, wir basteln doch jedes Jahr zu Ostern, schauen Sie hier, das ist alles handgemacht und dann machen wir einen Basar, aber das ist übriggeblieben, darum versuch ich die hier zu verkaufen, das wre doch schade, wenn die ein Jahr rumliegen würden jetzt, obwohhl das nichts machen würde, denn die kann man immer wieder benutzen, da hat man ein Leben lang Freude dran, Jahr für Jahr, nur ein bisschen Staub wischen, dann sind die wie neu, wissen Sie wirr sammeln doch immer ein bisschen Geld, damit wir einmal im Jahr eine große Fahrt in den Spreewald machen können …“
Zu diesem Zeitpunkt war ich längst verloren und kaufte, was sie noch da hatte … „Ach wirklich, ach, das ist aber freundlich von Ihnen, ich dachte schon, ich muss hier noch ganz lange stehen, die Leute rennen ja alle vorbei …“

Und hier als Service ein heißer Tip für alle Osterküken-Fans: Der Verküktheiten-Blog und die dazugehörige Facebookseite.

Ostersonntag

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