(Alle Collagen: Text: FAZ 26.9.2014, Bilder: DB Mobil 9/14 und 10/14)
Da ich in letzter Zeit mehrfach danach gefragt wurde: Nein, meine Collagen sind nicht von anderen inspiriert. Und: Ja, meine Collagen sind von anderen inspiriert. Die Technik ist wahrscheinlich grob geschätzt so alt, wie es Tageszeitungen sind. Ob dadaistische Gedichte, politische Statements oder Drohbriefe – Schere und Klebstoff ersetzen Stift und Pinsel. Cut-up-and-paste. Als Kind liebte ich die Filme von Karel Zeman (und kann mich ihrer Faszination bis heute nicht entziehen), die zwar nicht aus zerschnipselten Zeitungen entstanden, aber doch etwas von dieser Ästhetik haben.
Bei mir war es so, dass ich auf einer langen, langen Zugfahrt einen großen Tisch im ICE für mich allein hatte und nach einer Illustration für einen Schnipselfriedhofs-Artikel suchte. Und dann sprangen mir einige Schlagzeilen und Bilder der Zeitschrift, die ich gerade gelesen hatte, ins Auge. So entstanden die ersten drei Bilder und weil es so viel Spaß gemacht, habe ich das seither immer wieder getan. Das wars.
Sehr empfehlen möchte ich das Buch “Und auch nun, gegenüber dem Ganzen – dies” von Lydia Daher, das bei Voland&Quist erschienen ist. Das zeigt, was möglich ist, wenn man sich wirklich auf die Technik einlässt – und Lyrikerin ist. 101 Cutup-Gedichte hat sie im Verlauf eines Jahres geschriebenschnittenklebt – aus Literaturkritiken. Eine tolle Idee, fantastisch umgesetzt.
Hier findet man meine gesammelten Collagen ohne nervige Texte drumrum