Es war so ziemlich das deprimierendste „Hotel“-“Zimmer“, das mir dieses Jahr untergekommen ist. Auch wenn es keine Kakerlake dort auf dem Bett ist, sondern ein Willkommensbonbon. Es war nicht nur deprimierend hässlich, sondern selbstverständlich auch hellhörig genug, um jeden Pup im Nachbarzimmer zu hören (zum Glück wurde nicht gepupt, sondern nur geschnarcht – das dafür quasi direkt in mein Ohr) und zum Kompott blubberte die Heizung die ganze Nacht vor sich hin. Habe ich schon erwähnt, dass das Hotel 40 Minuten Autofahrt von meinem Auftrittsort entfernt lag? Das war nicht nur sowieso Scheiße, sondern ein besonderes Problem, weil ich kein Auto habe! Ich bekam ein bisschen extra Geld für ein Taxi, das aber nie gereicht hätte, zumal es wohl schwer gewesen wäre eines zu finden, das dort hingefahren wäre. Einen Riesendank an Thomas Schmidt, der zu meiner Lesung kam und auf dem Heimweg einen Umweg machte – mein Retter!
Beim Aufstehen trat ich dann auf meine Brille, was wohl ein unbewusster Selbstschutzmechanismus war, damit ich dieses Zimmer nicht mehr in aller Schärfe sehen musste. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich die Brille auf den Boden gelegt hatte, weil das andere Bett, das mit dem Kopf zur Tür, statt it dem Kopf am blubbernden Heizkörper, für das ich mich schließlich entschied, keinen Nachttisch hatte …
Ansonsten war es eine schöne Woche.
(Ist nicht mit Absicht unscharf. Ich fuhr mit einem Ersatzzug, der aus alten 1.Klasse-Waggons bestand, die super schön aussahen. Aber das verwackelte Foto wurde dann doch das beste …)
(Hamburg, Polittbüro – was für eine tolle Bühne! Davon sieht man auf diesem Foto leider nichts.)
Schönes Hotel. Dass es so etwas heut noch gibt…
Das Foto vom Zug gefällt mir aber wirklich :)