Weblog & Podcast von Volker Strübing

Das ganze Gehirn einfach ausgeniest

Datum: 6.03.07
Kategorien: Privates, Zumutungen

(frei nach Lieutenant Jean Rasczak aus “Starship Troopers”)

In diesem Weblog beschwere ich mich, worüber ich will. Und wenn es mein völlig uninteressanter Schnupfen ist! Niemand muss weiterlesen.

Eigentlich war gestern der Tag, an dem ich endlich die Steuererklärung für 2005 machen wollte, nachdem das Finanzamt meine Einnahmen bereits geschätzt und die Steuer festgelegt hat. Wie schon zuvor die KSK setzte man großes Vertrauen in meine Umsatz- und Gewinnentwicklung.

Vor allem, was mit Behörden und Formularen und so zu tun hat, habe ich einen Heidenrespekt – um nicht zu sagen eine Scheißangst und einen tiefen Widerwillen. Die logische Konsequenz eines rational veranlagten Menschen wäre es nun, diesen Kram sofort zu erledigen und rechtzeitig abzugeben, um den Ärger schnell hinter sich zu haben. Ich dagegen zögere es hinaus, bis es noch schlimmer wird.
Vor 10 Tagen habe ich es endlich geschafft, wegen dieser Steuerfestsetzung beim Finanzamt anzurufen. Das klingt jetzt harmlos, aber ich musste mich nach Tagen des Verschiebens wirklich zwingen das zu tun, es war schrecklich! Dabei lief dann alles ganz harmlos und zufriedenstellend: Ich hatte einen freundlichen Mann am Telefon der sagte, ich solle die Steuererklärung jetzt so schnell wie möglich nachreichen und dann werde alles gut, und das kriegten wir schon hin und überhaupt. Danach schwebte ich einen Tag auf Wolken, weil ich diese schreckliche Prüfung gemeistert hatte und für meinen Mut mit einem erfreulichen Telefongespräch belohnt worden war.
In ein paar Tagen läuft die Zahlfrist ab und ich habe die Steuererklärung immer noch nicht gemacht. Aber heute bin ich krank! Morgen bin ich gesund, da erledige ich das. Und übermorgen, da nehme ich mir endlich mal diesen unglaublichen Berg von Briefen der Deutschen Rentenversicherung vor. Ich weiß gar nicht, was die von mir wollen, ehrlich. Die schreiben mir fast jeden Monat, ich habe Dutzende Briefe, aber ich hab sie noch nicht aufgemacht. Das letzte Mal habe ich vor gut einem Jahr zwei davon geöffnet. In dem einen stand, dass ich Anrecht auf gut 30 Euro Rente hätte, in dem anderen wurde ich nach meiner Mitgliedschaft in SS oder Stasi oder so befragt, weil man da evtl. noch irgendwas anrechnen könnte. Solche Briefe will ich nie wieder lesen. Aber übermorgen, da kümmer ich mich drum.

So Schluss jetzt, ich muss mir noch ein bisschen leid tun und es mir schlecht gehen lassen.

(Volker Strübing)

2 thoughts on “Das ganze Gehirn einfach ausgeniest

  1. Jaja, wer kennt das nicht… ich verschiebe auch sehr gerne: der gang zum Friseur, die Überweisung an den Vermieter, der anruf bei den Eltern (ja Mama, ich meld mich am Sonntag, bestimmt!!). Ich find verschieben ist was schönes :-) Blöd nur das einen der ganze Rotz irgendwann wieder einholt.

    Prost,
    88BitRocker

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