Weblog & Podcast von Volker Strübing

Die Dosen-Omi

Datum: 23.12.10
Kategorien: Uncategorized

Es ist ein sehr trauriger Anblick, ganz besonders einen Tag vor Weihnachten, wenn sich eine Omi in der Kaufhalle eine Dose “Omis Eintopf” (“Schmeckt wie bei Großmuttern!”) und dazu ein kleines Fläschchen Eierlikör kauft. Omis sollten keine Doseneintöpfe kaufen, sie sollten selber Suppe kochen und Frikasse und Rouladen und Pudding für die Enkel. Wahrscheinlich wird die alte Frau morgen alleine zuhause sitzen und sich immer wieder die Weihnachtskarte von der Volkssolidarität durchlesen …

PS: Hat jemand meine Brille gesehen? Hab vorhin geduscht und finde sie nicht wieder. Ich bin plötzlich gefühlte zehn Zentimeter größer und mir ist ein bisschen schwindlig. Aber die Welt ist schön unscharf, das steht ihr gut.

10 thoughts on “Die Dosen-Omi

  1. Echt schaurig traurig.

    War auch gerade einkaufen. Ich fand es sehr voll. Die Dame vom Weinprobierständchen meinte aber, es sei mir gelungen, eine ruhige Phase abzupassen. Noch eine Stunde früher gingen die Schlangen bis zu ihr, Höhe Gefriertheken.

    In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

  2. Nischt da, den Eintopf kriegt der Opi weil er seine Zähne verbummelt hat. Den Eierlikör bekommt ihr Enkel, der passt auf Opi auf wenn Omi zum schwofen geht. Ich hab mir auch immer eine Flasche ausbedungen wenn ich Zuhause bleiben sollte während die Eltern zur Sylvesterparty waren.

    P.S. Wegen der Brille schau mal auf dem Heizkörpern nach, da verstecken sich bei mir immer Brille und Schlüssel.

  3. Ich hab neulich eine Brille am Ostbahnhof gesehen. Seit wann genau vermisst du sie denn? Aber wahrscheinlich ist sie sowieso schon längst gesprengt worden. Obwohl, ist ja auch ne Menge Zeit ins Land gegangen, seit der Terrorgefahr.

  4. Leider ist der Eintrag noch bei weitem zu optimistisch (Typisch Volker, du Sonnenscheinchen!): Es gibt schon lange keine Volkssolidarität mehr …

  5. Ich habe einige Brillen abzugeben, weil sich meine Augen gern immer wieder mal verändern. Das nennt man Changemanagement oder mit der Mode gehen und ist verständlich, weil ich ja auch nicht jahrelang meinen Arsch in dieselbe Jeans schieben will, oder? Wobei… Aussehen tut der alte Fetzen auch nicht anders als der neue Fetzen. Bei Brillen ist es auch nicht anders. Also, ich biete: Kurz-/weitsichtig plus Astigmatismus. In Summe etwa sechs und fünf Dioprien als Gleitsichtvariante.Ist das genehm?

  6. Die Brille war in der Wäschetruhe! Dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin …

    Lieber Holger, danke für Deinen tröstlichen Kommentar, bestimmt hast Du recht!

    Lieber Uli, ich weiß, dass Du sowas deprimierenderes schreiben musst, Du hast schließlich einen Ruf zu verlieren. Aber: Die Volkssolidarität gibt es noch, zumindest im Osten. Sie hat kürzlich erst wieder auf sich aufmerksam gemacht, als sie sich bei irgendwelchen Immobilienfonmds verspekuliert hat … Weihnachtskarten für einsame Omis schreibt sie aber glaub ich auch.

  7. Tsss, Vorurteile…. Vielleicht kocht der Opi jeden Tag für sie Frikassee, bevor er ihr die Füße massiert. Aber sie hat diese unsägliche Perversion, matschige Doseneintöpfe zu essen und an Weihnachten gibt sie ihr hemmungslos nach. Das erinnert sie an den Campingurlaub mit einem ihrer zehn feurigen Liebhaber. Das darf der Opi aber nicht wissen und die Enkelkinder schon gar nicht, deshalb geht sie alleine heimlich einkaufen.

    Und nachdem du sie beobachtet hast, ist sie bei dir eingestiegen und hat deine Brille versteckt. So ist das.

  8. Vielleicht wollte die Omi nur sehen ob die in der Fabrik sich auch an ihr Rezept halten und hat zuhause die Suppe probiert, danach wollte sie lesen was alles in der Dose ist (E300 bis E605), dazu braucht sie aber Volkers Brille, die sie dann im Wäschekorb versteckt hat.

    Der Eierlikör war für ihre Canasta- Bridge- Rommé- Skat- oder Doppelkopfrunde, die am ersten, zeiten Weihnachtstag oder zwischen dem Fest bei ihr war.

Comments are closed.