Reisen Sie werte Leserin, werter Leser manchmal mit der Eisenbahn? Wenn ja, sind ihnen während der Fahrt eventuell diese waagerechten Flächen aufgefallen, die sich häufig über den Sitzplätzen befinden? In oder über Kopfhöhe? Aus Gitterwerk oder Glas? Ähnlich wie Regale? Nein? Achten Sie bei der nächsten Zugreise ruhig einmal darauf! Ahnen sie, wozu diese Flächen von ihren Erfindern gedacht gewesen sein mögen? Nun, vielleicht entdecken sie ja im Wagen das eine oder andere Gepäckstück, das ein Reisender keck darauf abgelegt hat. Und genau das ist der Zweck, dieser Vorrichtungen: es sind Gepäckablagen. Koffer, Rucksäcke, Taschen und so manche Zeitung lassen sich dort raumsparend verstauen. Ihre Bagage muss nämlich gar keine Sitzflächen belegen und auch nicht im Gang geparkt werden. So bleibt auch kein fremder Rollkoffer an dem ihrem hängen, kein mobiler Kaffeeverkäufer bleibt im Gang stecken, und der Schriftsteller mit den langen Beinen freut sich, diese ausstrecken zu können. Noch vor wenigen Jahren war diese Praxis durchaus üblich. Ich meine: die Gepäckablage verdient eine Renaissance! Zugegeben, es erfordert einige Mühe, die Stücke dorthin in die Höhe zu heben und am Ende der Fahrt wieder herunter, aber bitten sie ruhig Mitreisende um Unterstützung. Zumindest der Schriftsteller mit den langen Beinen hilft ihnen gern.
(Andreas Krenzke)
Dumm nur, dass in modernen Zügen diese Gepäckablagen so klein sind, dass jedes Gepäck, dass es wert wäre verstaut zu werden, erst garnicht hinein passt.
…wow 3 Nebensätze mit “dass”. Ich sollte besser kein Schriftsteller werden ;)
Ja! Ja! Ich sage ja!
Ja Spider, da hat der Peter recht. Zwar beherzige ich die alte Regel “keep it light to travel” aber schon eine kleiner Rucksack (der im Flieger problemlos als Handgepäck durchginge), lässt sich in der von dir beschriebenen Zugbemöbelung häufig nicht unterbringen. Schön wären Gepäckablagen, in denen man Gepäck ablegen könnte sicher. Die Fächlein der heute üblichen Zugbemöbelung müssen jedoch anderen mir bislang verschlossen gebliebenen Zwecken dienen … vielleicht hat es was mit dem Börsengang der Bahn zu tun? Eine handelsübliche Börse ginge dort sicher rein.
Das erinnert mich irgendwie an eine Fahrt von, wie auch immer dieser Umsteigebahnhof zur OLA kurz vor Rostock heißen mag, nach Hamburg. Als dort der Mob (oder besser: das zahlende Publikum), also auch ich einsteigen wollten, drängelte es gleich im Eingangsbereich. Daraufhin hatten ich und viele andere Mitreisende gar keine Lust mehr nach oben zu gehen und mal nach Plätzen zu schauen.
Kurze Zeit später rückte ein Fahrgast aus einem anderen Zugteil nach und fragte einen in Steroiden gebadeten Glatzkopf mit den Augen eines psychopatischen Massenmörders ob es nicht möglich sei den Rucksack wegzuräumen. Die Drohung ihn umzubringen verwunderte mich nicht wirklich und genauso meine Meinung dass er dieses auch umsetzen würde. Der Platzsuchende ging verdutzt, aber friedlich weiter.
Mir läuft es jetzt noch kalt den Rücken herunter wenn ich an diese Geschichte zurück denke….
1.) In ICs und ICEs ist es sehr wohl möglich, die Gepäckablagen zu nutzen!
2.) Die meisten Doppelstockwagen verfügen über an der Treppe über ein Gestell, in das man Koffer und Rucksäcke legen kann. Ja, wir sind hier immer noch in Deutschland – das Zeug klaut wirklich keiner!
3.) Wenn man einen Rucksack oder einen kleinen Koffer dabei hat, ist es möglich – wenn auch zugegebenermaßen nicht gerade erstrebenswert – das Ding zwischen die Beine zu nehmen.
FAZIT: Der Krenzke hat Recht!
Nachdem ich mein Gepäck einmal in so einer Gepäckablage vergessen habe (natürlich, nachdem ich beim Verstauen “Hoffentlich vergess ich das nicht” gedacht hatte), behalte ich es zumindest auf kurzen Strecken lieber bei mir. (Bei Langstrecken sollte mir beim Aussteigen klar sein, dass ich mit Gepäck gereist bin.)
Vergessene Gepäckstücke werden auch nicht geklaut. Oder doch?
“Ihre Bagage muss nämlich gar keine Sitzflächen belegen”
Hm, klingt so, als sollten sie auch ihre Kinder da oben reintun. Nicht, dass ich das schlimm fände …
hehe hier in franken sind das nichtnuhr die blagen volker, da isses die gesammte bucklige verwandschaft (eben die bagage)…
Bei Vis-à-vis-Sitzen kann man das Gepäck oft auch unter den eigenen Sitzen verstauen ;)