Weblog & Podcast von Volker Strübing

Das perfekte Notizbuch

Datum: 19.10.06
Kategorien: Lebenshilfe, Literatur / Lesebühne / Poetry Slam

Wie hier per Kommentar versprochen, poste ich nun die Bastelanleitung für die perfekte Kombination aus Notizbuch, Telefonbuch und Kalender:

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  • Man benötigt einen billigen, kleinen, hochformatigen Jahreskalender mit separatem Telefonbuchteil mit Kunststoffumschlag (gibts überall) und Moleskine-Cahiers Notizbücher. Die haben einen schwarzen oder braunen Pappumschlag, normalerweise 64 Seiten, ein Einsteckfach und die letzten 16 Seiten sind perforiert, so dass man sie leicht herausnehmen kann, um zum Beispiel jemandem seine Telefonnummer oder ein unmoralisches Angebot zuzustecken. Ein 3er-Pack kostet 5,50 Euro bei Thalia in den Schönhauser Allee Arcaden – ich kenne kein anderes Geschäft in Berlin, das sie im Angebot hat. Ganz wichtig: Nicht die linierten kaufen! Liniertes Papier eignet sich für Schönschreibübungen in der ersten bis dritten Klasse, ansonsten für gar nichts! (Es ist mir ein bisschen peinlich, mich als Moleskine-Nutzer zu outen. Als Autor ein Moleskine zu benutzen ist in etwa so originell, wie arbeitslos sein in Mecklenburg-Vorpommern. Aber die Dinger sind einfach gut, und dieses Cahiers-Format habe ich noch bei keinem anderen Hersteller gefunden.)
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  • Man zieht das Telefonbuch aus der rechten Umschlagseite heraus und schiebt dessen vorderen Umschlag unter dem Kalender in die linke Umschlagseite des … ähm, tja … Umschlags … Kunstoffschutzumschlags – mir fehlt das Vokabular, um diese Arbeiten zu beschreiben, daher die Fotos.
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  • Nun schiebt man die hintere Umschlagseite des Moleskine-Heftchens in die rechte Tasche des Schutzumschlages.
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  • Jetzt noch einen guten Kuli rangesteckt (ich nehme immer Parker Jotter – die schreiben hervorragende Texte ;-) und fertig. Ideal lässt sich das in der Seitentasche der Hose transportieren, merkwürdigerweise passt es aber auch in praktisch jede Hosentasche und stört nicht einmal beim Fahrradfahren.

Das kleine Notizbuch hält natürlich (bzw. hoffentlich) kein Jahr, aber es ist in 20 Sekunden gegen ein neues ausgetauscht. Auf das alte klebt man sich einen Zettel, auf dem steht, von wann bis wann man es benutzt hat. (Das Titelbild des Schnipselfriedhofs zeigt ein paar benutzte Hefte.)
Zeitungsausschnitte, Einkaufszettel, Flyer, Eintrittskarten etc. kann man prima hinten einstecken und beim Notizbuchwechsel in der Einstecktasche des alten Heftes lassen.

Soweit so gut. Seit fast zwei Jahren bin ich mit diesem System sehr zufrieden. Wenn jetzt noch jemand eine Idee hat, wie ich die 30 – 35 Notizbücher, die sich seitdem gefüllt haben, verwalten kann, würde mein Glück keine Grenzen kennen. Abtippen kommt nicht in Frage, da ist mir Jochen ein warnendes Beispiel.

10 thoughts on “Das perfekte Notizbuch

  1. Vewaltungsvorschlag:
    Nach meinen Berechnungen verbrauchst (oder be-brauchst?) Du mehr als 1 Heft pro Monat. Was in dieser Zeit so passiert ist, bzw. grob, was Du so da rein geschrieben hast, weißte doch bestimmt noch, wenns voll ist. Drum
    1. zusätzlich Nummer aufs Heft schreiben und eine Reihe von Stichwörtern zu dem, was drin steht.
    2. Computer benutzen. – die Stichwörter mit der jeweiligen Nummern des Heftchens und dem Zeitfenster dahinter in eine 3-spaltige Tabelle schreiben. Mit einem geeigneten Programm von Zeit zu Zeit alphabetisch sortieren lassen. Oder chronologisch, oder Suchfunktion benutzen für Thema x oder….

    Retrospektiv wird das mit den Stichwörtern vielleicht etwas schwierig.
    Naja, vielleicht noch nicht so ganz ausgereift das System.

  2. Um mich meiner Vorrednerin in gewisser Weise anzuschließen:

    – Zettelkasten (klassisch)

    – Wenn du eine Verwaltung des Notizbücher doch mit einem Computer machen möchtest, dann empfehle ich
    dir den Zettelkasten nach dem Prinzip von Niklas Luhrmann unter:

    http://zettelkasten.danielluedecke.de/

    Das beschreibt Andreas Eschbach auch auf seiner Website und empfiehlt es.
    Ich benutze es seitdem zur Verwaltung meiner auf Zetteln stehenden Ideen, allerdings tippe ich die dann auch ein.
    In dem Programm gibt es nützliche Funktionen zur Sortierung nach Stichworten u.a.
    Es ist Freeware und deutsch.

    Gruss,

    Robert

  3. Hihi, danke für die Bastelanleitung . Mal schaun, das hat mir auf jeden Fall nochmal einen aderen Denkschubs gegeben, für mein Bild vom perfekten Multibuch. Ich halte bis jetzt aber immer noch an den obligatorischen Ringen (die aufmachbar sein müssen, klar) fest, was das Ganze schon ziemlich schwer macht Ich überlege jetztm ob ich die durch mehrere kleine Moleskinenotizbücher ersetze, weil ich nämlich ein Notizbuch mit Kategorien brauche, so von wegen “Ideen für Geschenke”, “gesammelte Zitate”, “Geschichtenideen”…etc. Und da wäre es halt toll, wenn ich da einfach Blätter dazuhefeten könnte…ah, egal, das ist halt das Schlimme, das ich im Grunde genau weiß, wie das aussehen solll, was ich haben will….
    Hm, aber mal schaun, vielleicht können das ja auch mehrere kleine Büchlein erfüllen:-)

    Und zu Deinem “Problem”:
    Da kann ich nur erzählen, wie ich das „gelöst“ habe: Alle wichtigen und noch nicht in Geschichten oder Taten umgesetzte Ideenschnipselblätter aus den Notizbüchern rausnehmen (oder irgendwie kennzeichnen) , den Rest vom Notizbuch wegschmeißen (obwohl das bestimmt nur wenige übers Herz bringen) und dann die rausgerissenen Blätter irgendwo liegenlassen, bis sie Erfüllung in einer Geschichte finden…;-)
    Ja, ich weiß, das ist gar keine keine Lösung, aber ich schätze das Problem hat echt jede_r, der Notizbücher benutzt…
    Und ich glaube, um das Abtippen kommst Du da echt nicht drum rum, wenn Du das wirklich ordnen willst., schätze ich mal.

  4. also wirklich,

    da sagt man einmal “zettelkasten” und sofort schreit die ganze welt zettelkasten. bis vorgestern wußte ich noch nichtmal, daß es überhaupt virtuelle zettelkästen gibt und plötzlich …

  5. Pingback: Schnipselfriedhof
  6. Hallo Volker,
    ich habe dieses Dreierpack jetzt bei Thalia gekauft, allerdings gab es nur die linierten …
    Sehe ich das richtig, dass der Standardplaner geringfügig größér ist als das Moleskine?
    Weil einen so kleinen Planer für 2007 wollte ich mir eigentlich nicht zulegen.

    Wäre für Antwort dankbar!

    Gruss,

    Robert

  7. Hallo Robert, ja der Standardplaner ist etwas größer als das Moleskine. Was für ein Glück, dass man das Moleskine in den Planer stecken muss und nicht umgekehrt.
    Du musst die linierten Hefte wegschmeißen!

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