Weblog & Podcast von Volker Strübing

Bilder der Woche 05/14: Schorlisierung und Steampunk-Orks

Datum: 2.02.14
Kategorien: Sonst so, Wochenschau

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Hier ist es mir gelungen, einen der traurigsten Momente dieser Woche im Bild festzuhalten. Nie war ich der perfekten Runde bei “Quizduell” näher …

Seitdem bin ich schon froh, wenn ich auf ein Dutzend richtig beantwortete Fragen komme – obwohl ich im Prinzip außer in der Rubrik Sport alles weiß. Immerhin haue ich mir fast jedes Mal nachdem die richtige Antwort aufleuchtet vor die Stirn und sage: „Ach, na klar. Stimmt ja!“

Mein Lieblingsfehler war bisher, dass ich auf die Frage „Was soll man tun, wenn die Haut mit Diwasserstoffoxid in Berührung kommt“ das Antwortfeld „Gründllich unter fließendem Wasser abwaschen“ anklickte.

Und jetzt die Quizfrage: Was ist das:

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a) Die Decke des Kinos in Kaufering

b) 600 x 400 Pixel pures 80er-Jahre-Revival

c) ganz schön hässlich

d) ein ganz cooles Foto

(Alle Antworten sind korrekt.)

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Im Kino in Kaufering fand ein Poetry Slam statt, an dem ich teilnahm. Gewonnen hat Marvin Ruppert, ein wunderbarer Geschichtenerzähler und überhaupt ein toller Mann, der es darüberhinaus irgendwie geschafft hat, auf jedem 2. Foto, dass ich diese Woche geschossen habe, aufzutauchen, obwohl wir nur zwei Tage zusammen unterwegs waren. Da folgende sollte eigentlich ein Selfie werden, und wer ist mit drauf? Marvin Ruppert, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass er nicht wirklich etwas dafür konnte, die spiegelnde Außenseite der Lampe war einfach so gebogen.

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Das Bild entstand in einem Ulmer Restaurant und wirft einige Fragen auf. Zuallererst: Wer ist die dritte Person auf dem Foto? Es ist natürlich Sabrina Schauer, die mit uns unterwegs war, ebenso wie Clara Nielsen, der er es aber irgendwie gelang meinem Objektiv zu entkommen.

Die nächste Frage lautet selbstverständlich, was uns dazu veranlasste, in eine Kneipe zu gehen, in der zum Essen eine Fußballübertragung samt Experrtengesprächen serviert wird.

Nichts veranlasste uns dazu. Im Gegenteil, beinahe hätte es uns zum Gehen veranlasst, als die Wirtin zwei Minuten nachdem wir unsere Schnitzel bestellt hatten, den Beamer einschaltete. Obwohl wir die einzigen in diesem Raum waren, ließ sich nur erreichen, dass sie den TV-Ton abschaltete. So hatten wir die Bilder vom Fußball und dazu Schlager und Jingles aus dem Radio.

Wären wir doch nur gegangen, es hätte uns ein sehr enttäuschendes Essen und vor allem das eine Stunde später einsetzende Bauchgrummeln erspart …

Was macht man eigentlich, wenn es in einer Gaststätte nicht geschmeckt hat und die Kellnerin fragt, ob alles in Ordnung war? Meistens sage ich dann trotzdem Ja. Der Grund dürfte eine Mischung auss Höflichkeit, falscher Rücksichtnahme, Fatalismus und Feigheit sein. Oder einfach Bequemlichkeit.

Bei dem Getränk, das vor mir auf dem Tisch steht handelt es sich übrigens nicht um Apfelschorle. Ich wiederhole: Es handelt sich nicht um Apfelschorle! Vielmehr ist es sogenannter Apfelsaft – das ist ein Getränk, das man herstellt, indem man mittels komplizierter chemischer oder temporaler Verfahren einer Apfelschorle das Mineralwasser entzieht. Ich reite deshalb so darauf rum, weil die Schorlisierung in der Gastronomie so weit forttgeschritten ist, das Kellner inzwischen dreimal nachfragen, ob man wirklich keine Schorle wolle, wenn man einen Apfelsaft bestellt.

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Am Sonnabend war die ganze Ulmer Innenstadt voll mit verschiedenen Guggen-Musikgruppen. Ich habs ja nicht so mit Fasching und Karneval, aber das war verdammt geil.  An jeder Ecke standen Leute mit Kostümen und Blechblasinstrumenten und Pauken und Schlagzeugrollatoren und machten ordentlich Alarm und meistens richtig gut. Diese Truppe hatte außerdem noch den Mann mit der vielleicht grusligsten Verkleidung aller Zeiten dabei (auch wenn einige behaupten, Kardinal Ratzinger in seiner Verkleidung als Papst habe noch unheimlicher ausgesehen).

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Keine Ahnung was das sein soll. Eine Art Steampunk-Ork oder so. Gerne wäre ich noch ein bisschen durch Ulm gelaufen und hätte mir mehr angeguckt, aber Müdigkeit und Schnitzelbauchgrummeln trieben mich in mein Hotelbett.

Abends dann Slam im ausverkauften Roxys und als wir des nachts ins Hotel zurück kamen, wer lungerte da in der Lobbby rum?

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Dann gab es einen für mich etwas peinlichen Moment: Ich ging hin, sagte ihnen, dass mir gut gefallen habe, wollte ihnen was von meinem Siegerwhiskey abgeben und lief voll auf Eis. Die wollten kein Lob hören, kein Wort mit mir wechseln, immerhin nahmen zwei einen Schluck  aus der Flasche, und ich stand rum und kam  mir doof vor. Ich meine

Tretet mich und haut mir irgendwas um die Ohren, wenn auch auch mal so werde.

Zugabe:

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