Weblog & Podcast von Volker Strübing

Aus Fehlern lernen – Lektion 836 & 837

Datum: 15.04.08
Kategorien: Privates, Zumutungen

836: Ich will nie wieder ein geöffnetes Taschenmesser mit der Schneide nach oben auf dem Fußboden liegen lassen.

837: Sollte ich Lektion 836 je vergessen, will ich mich nicht!!! auf das liegengelassene Taschenmesser raufknieen.

Später am Abend wäre dann beinahe noch mehr Blut geflossen. Ich fuhr mit dem Fahrrad die Kastanienallee hinunter. Dachte mir wohl: Mal gucken, ob ich heute was noch Dümmeres tun kann, als mich auf ein Messer zu knieen – au ja, ich könnte die Kastanienallee langfahren! Man hat auf dieser Straße ungefähr einen Meter Platz zwischen den parkenden Autos und den Straßenbahnschienen. Dieser eine Meter wird auch noch vom heiklen Übergan zwischen Asphalt und Kopfsteinpflaster halbiert, wo er nicht sowieso von einer Baustelle auf 30 Zentimeter beschränkt wird. Wenn es dann noch geregnet hat und alles glitschig ist, und wenn dann noch kurz vor mir jemand die Fahrertür eines parkenden, unbeleuchteten Autos aufreißt, dann, ja dann kann es passieren, dass mir ein lautes “Oh Mann, ey!” herausrutscht!

Ausweichen war wegen der Straßenbahnschienen unmöglich. Mein Leben spielte sich noch einmal vor meinen Augen ab. Ich drückte die Bremse und hoffte, dass erstens der Bremsweg trotz Nässe reichen würde und ich zweitens auf dem glatten Untergrund nicht wegrutschen würde. Zum Glück hatte ich Glück, ich überlebte und konnte daher eben jenes oben angeführte “Oh Mann, ey!” brüllen. Die Fahrerin des Wagens reagierte … seltsam. Statt zu zurückzubrüllen – ein “Keene Oogen im Kopf, oder was?” wäre eigentlich das Mindeste gewesen – rief sie “Oh Gott, Entschuldigung. Das tut mir leid, sorry, oh jeh!”

Fand ich irgendwie gut.

(Volker Strübing)

10 thoughts on “Aus Fehlern lernen – Lektion 836 & 837

  1. Und Messer immer mit Schneide nach unten tragen, beim Brotschneiden immer Daumen nach innen in die Handflächen drehen und niemals Glasscherben in den Mülleimer und dann mit der Hand nachdrücken, wenn er zu voll ist – hab ich in meiner Zeit als Koch im SchwarzSauer gelernt.

  2. Autsch, autsch und noch mal autsch, dass tut ja schon vom Lesen weh. Kann es sein, dass du Alles darauf anlegst vielleicht doch nicht nach China zu reisen, da dein Unterbewusstsein sich doch nicht mit der dort gegebenen Politik anfreunden kann?

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